Arbeitsanweisungen für die Aufbereitung

Arbeitsanweisungen für die Aufbereitung

Bereits im Jahr 2012 haben die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) am Robert-Koch-Institut und das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) Empfehlungen zur Aufbereitung von Medizinprodukten veröffentlicht. Die Nennung der Empfehlungen in Gesetzestexten und Verordnungen verleihen diesen entsprechend Gesetzeskraft. Daher wird dieses Regelwerk auch immer wieder bei in Arztpraxen stattfindenden Kontrollbegehungen der Behörden als Vorgabe herangezogen.

Klares Statement

Unter Anderem ist dort geregelt, dass für jeden Teilschritt der Aufbereitung eine eigene Arbeitsanweisung zu erstellen ist. Somit ist dies ganz klar als Pflicht definiert. Die Umsetzung dieser Vorgabe in den Ablauf der Praxis gestaltet sich jedoch für viele Einrichtungen schwierig, da keine genaueren Beschreibungen existieren, wie so eine Arbeitsanweisung auszusehen hat. Hier möchten wir Ihnen eine Hilfestellung bieten, um auch alle geforderten Inhalte abzubilden.

Definition der einzelnen Schritte

Zunächst können Sie sich die RKI / BfArM-Empfehlung zur Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten, die auf der Website des Robert-Koch-Institutes veröffentlicht ist, zu Rate ziehen. Hier finden Sie alle Einzelschritte des Aufbereitungsprozesses, orientiert am Aufbereitungskreislauf. Dieser beginnt mit dem Abwurf des benutzen Instrumentes unmittelbar nach der Behandlung des Patienten. Es folgen die Sammlung, der Transport zum Aufbereitungsraum, die Vorreinigungsmaßnahmen, die Reinigung, Desinfektion, Spülung und Trocknung, die Sichtkontrolle und Funktionsprüfung. Falls Sie in Ihrer Praxis auch sterilisieren, sind weitere Schritte, wie die Verpackung, die Sterilisation, die Kennzeichnung, der Transport zum Sterilgutlager und die Lagerung maßgebend.

Empfehlung für die Vorgehensweise

Klären Sie zunächst, welche Aufbereitungsschritte speziell in Ihrer Praxis für Sie relevant sind, und ob Sie manuell oder maschinell aufbereiten. Haben Sie dies festgelegt, beschreiben Sie daraufhin jeden einzelnen der genannten Teilschritte in einer separaten Arbeitsanweisung. Berücksichtigen Sie neben der exakten Durchführung auch mögliche Risiken, die während des Prozesses auftreten könnten und wie Sie diese eliminieren. Implementieren Sie zusätzlich alle für den Teilschritt benötigten Hilfsmittel und legen Sie ein Ziel fest, was mit dem beschriebenen Ablauf erreicht werden soll. Vergessen Sie auch nicht, dass die Anweisungen Bestandteil Ihres QM-Systems sind und daher eine Einbindung und Zuordnung innerhalb des Systems stattfinden sollte.

Wie die Arbeitsanweisungen formal aussehen müssen, ist nicht festgelegt. Sie sollten jedoch für Sie praktikabel und leicht zu verstehen sein. Daher empfehlen wir eine tabellarische Abfassung oder eine Art Flussdiagramm. Letztendlich obliegt es Ihnen, welche Variante Sie nutzen möchten.

Da sich diese Thematik extrem komplex und individuell darstellt, gibt es leider keine Musterlösungen. Sollten Sie dahingehend weitere Hilfe benötigen, sprechen Sie uns gerne dazu an.



Zum Arndt Bildungsforum 2023