Anforderungen an die Lagerung von aufbereiteten Medizinprodukten

Einmalinstrumente – eine Alternative zur Aufbereitung?

Für Praxen mit einer geringen Anzahl an Eingriffen ist die Aufbereitung der dabei verwendeten Medizinprodukte zum Teil schwierig. Damit diese Einrichtungen einen Autoklaven effektiv nutzen können, ist eine Sammlung der Instrumente unumgänglich, um die Kapazität des Gerätes auszunutzen. Die damit verbundenen längeren Liegezeiten führen oft zu einer starken Anhaftung der Verschmutzungen. Somit wird es schwieriger, bei der Reinigung alle Rückstände komplett zu entfernen. Daraus entstehen wiederum Risiken für die Qualität des Aufbereitungsergebnisses.

Einwegprodukte
An dieser Stelle kann eine Entscheidung für sterile und gebrauchsfertige Einweginstrumente als Alternative zur Aufbereitung eine echte Verbesserung darstellen. Diese Medizinprodukte werden vom Hersteller einzeln verpackt angeliefert. Aufgrund der industriellen Fertigung und der Verwendung von leistungsfähigen Sterilisationsverfahren sind Lagerfristen von mehreren Jahren bei entsprechenden Lagerbedingungen möglich. Die mittlerweile sehr große Sortimentsvielfalt schafft die Möglichkeit, dass viele Standardeingriffe mit Einmalinstrumenten durchgeführt werden können.



Beschaffenheit
Medizinische Einmalinstrumente sind am Markt aus den Materialien Kunststoff oder Stahl erhältlich. Bei den Kunststoffprodukten befinden sich auf den schneidenden Flächen Metallklingen. Die Stahlinstrumente dagegen sind genauso gefertigt wie Standardprodukte, was sie in der Anwendung diesen nahezu gleichstellt. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass der Werkstoff, aus dem sie bestehen, ein nicht rostfreier Stahl ist. Daher dürfen Sie diese Instrumente auf keinen Fall aufbereiten, da sie beim längeren Kontakt mit Flüssigkeiten eine sofortige Rostbildung aufweisen.

Verwechslungsgefahr?
Die anfänglichen Produktionsserien der Stahl-Einmalinstrumente waren optisch den Standardprodukten fast identisch. Daher passierte es oft, dass eine Verwechslung mit aufbereitbaren Produkten stattfand. Seit längerer Zeit sind die Hersteller jedoch dazu übergegangen, diese Instrumente im Bereich der Griffe mit farblichen Beschichtungen zu versehen. Damit wurde bewirkt, dass die Einwegprodukte einwandfrei erkannt werden konnten und somit das beschriebene Risiko nicht mehr bestand.



Die Hygiene
Durch den Einsatz von Einweginstrumentarium stellen Sie einen sehr hohen hygienischen Standard sicher und erhöhen gleichzeitig den Arbeitsschutz. Nach der Anwendung am Patienten können Sie die Einmalprodukte in entsprechend verschließbare Entsorgungsboxen abwerfen. Achten Sie hierbei darauf, dass diese Boxen für die Entsorgung von spitzen und schneidenden Instrumenten vom Hersteller für diesen Zweck freigegeben sind.


Kosten und Nutzen
Für die Planung des Einsatzes von Einmalinstrumenten ist es sinnvoll, die Kosten der eigenen Aufbereitung denen der Einmalprodukte gegenüberzustellen. Berücksichtigen Sie hierbei sowohl die durchschnittliche Anzahl der Eingriffe pro Monat oder pro Jahr als auch die Kosten für Energie, Verbrauchsmaterial und Personal für die Aufbereitung,